Moralpanik

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Aids und die gesellschaftliche Moralpanik, in: vorgänge 139, Leske & Budrich, Opladen 1997

Inhalt

Die Dramatisierungen in der Fachöffentlichkeit


Der mediale Karriereverlauf des Aids-Diskurses


Häufigkeitspolygon: Anzahl der Publikationen zum Thema Aids im Spiegel


Risikomaximierung


Risikogeneralisierung


Moralisierende Wertungen


Alltagswissen über Aids


Gründe für die Karriere des Aids-Problems


Anmerkungen


Literatur

 

Moralpanik bei Aids

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Aids und die gesellschaftliche Moralpanik
Jörg Hutter

Wie entsteht ein soziales Problem? Salopp formuliert, indem Menschen es kreieren. Einspruch, entgegnen diejenigen, die eine eher objektivistische Position einnehmen. Es müssten "Bestände und Ereignisse, die objektive Merkmale haben (...) und erhebliche nachteilige Folgen für die von der Problematisierung Bedrohten" hinzukommen, um zu einem sozialen Problem avancieren zu können, formulierte der Bremer Soziologe Hans Haferkamp 1987.1 Demgegenüber legt der profilierte Konstruktivist Herber Blumer das Gewicht ganz auf die kollektiven Definitionsprozesse.

"Die gesellschaftliche Definition und nicht der objektive Charakter einer gegebenen sozialen Bedingung bestimmt, ob diese Bedingung als soziales Problem existiert oder nicht."2

Gerade am Beispiel Aids lässt sich verdeutlichen, dass ein soziales Problem durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen produziert und zu einer Brisanz hochstilisiert worden ist, obwohl die epidemiologischen Daten zu keiner Zeit Anlass zu einer solchen kollektiven Hysterie hätten geben können.

John I. Kitsuse und Malcom Spector gehen sogar noch weiter, indem sie behaupten, dass soziale Bewegungen soziale Probleme völlig unabhängig von der Existenz entsprechender sozialer Tatbestände produzieren.3 Diese Behauptung ist zumindest im Fall Aids zu bezweifeln. Unbestritten liegen hier bestimmte "teilweise objektiv" feststellbare und "das Überleben und sichere Leben in einer bestimmten Gesellschaft"4 gefährdende Sachverhalte dem sozialen Problem zu Grunde. Diese erheblichen nachteiligen Folgen zählen gewissermaßen zur Conditio sine qua non dieser Problematisierungskampagne. Nicht erklärbar bleibt jedoch das Phänomen, dass einige Gefährdungen die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen können, andere hingegen trotz ihres weit höheren Risikopotenziales einfach hingenommen und überhaupt nicht als gesellschaftlich problemhaft wahrgenommen werden. Ein Blick in das Statistische Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland zeigt, dass die Herz-Kreislauferkrankungen mit jährlich weit über 400.000 Toten sowie die Krebserkrankungen mit über 200.000 Todesfällen im Jahr unter den Todesursachen an erster Stelle rangieren. Auch die jährlich etwa 10.000 Verkehrstoten reichen nicht aus, als ein soziales Problem wahrgenommen zu werden.5 Hingegen haben die etwa 1.000 Aids-Toten pro Jahr gereicht, um ein bislang nie erreichtes Problembewusstsein über eine Krankheit in der Bevölkerung zu verankern. Zu fragen ist daher nach den Ursachen dieser Problemgenerierung.

Niklas Luhmann hat bereits sehr früh darauf verwiesen, dass Themen öffentlichen Interesses einem typischen Karriereverlauf folgen.6 Wie ich zeigen werde, lässt sich sein Modell problemlos auf die Entstehung der Aids-Debatte in der Bundesrepublik Deutschland übertragen. Nach Luhmann beginnt die Installation eines Problembewusstseins in der Öffentlichkeit mit einer "latenten Phase", in nur "besonders Eingeweihte", in der Regel wissenschaftliche Experten, das Thema auf die Tagesordnung heben. Einem Durchbruch folgt sodann eine umfassende öffentliche Diskussion, diese mündet in einem "Höhepunkt", um dann auf Grund von "Ermüdungserscheinungen" langsam zu versiegen.

Die Dramatisierungen in der Fachöffentlichkeit

Nach Luhmann liefert demnach die Thematisierung in der Fachöffentlichkeit erst die Basis für eine skandalisierende Berichterstattung. Dies trifft exakt auch bei der Problematisierung von Aids zu. Während in den USA das 'Center for Disease Control' seit 1982 regelmäßig Warnmeldungen über eine geheimnisvolle, in den meisten Fällen tödlich endende Krankheit streute, übernahm diese Rolle in der Bundesrepublik Deutschland das damalige Bundesgesundheitsamt. Dort zählte besonders das Tandem Prof. Dr. Mainrad Koch sowie Prof. Dr. Johanna L’Age-Stehr zu den Protagonisten einer Problematisierungskampagne. Auf Grund der Hiobsbotschaften aus den USA brauchten sie die Medien gar nicht mehr selbst anzusprechen. Sie ließen sich befragen und streuten seit 1984 munter ihre Vermutungen über Krankheitsverlauf, Durchseuchungsgraden und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Aids-Erregers. Zur Erinnerung: In der Tagesschau vom 29. Oktober 1984 vermutet Prof. Johanna L’Age-Stehr bereits 15.000 Infizierte in Berlin. Ein Drittel aller schwulen Männer seien bereits infiziert. Am 30. Oktober des Jahres äußert Prof. Mainrad Koch in den Medien gar den Verdacht, es gäbe bundesweit bereits Hunderttausende von Infizierten.7

Der Damm war gebrochen, das Phänomen hatte sich auch in der Bundesrepublik Deutschland als Problem etabliert. Der Höhepunkt der Dramatisierungen war jedoch noch nicht erreicht. Um Aids zu einem sozialen Problem erster Güte aufblähen zu können, bedurfte es eines eigenen wissenschaftlichen Fachforums. Im Januar 1986 riefen Mediziner und Juristen beim Verlag Rolf S. Schulz in Bayern die Zeitschrift AIDS-Forschung in Leben. Dort galt es, nicht nur medizinische, sondern explizit auch sozialpolitische Aspekte der Krankheit durchweg problemorientiert zu thematisieren. "Über die rechtlichen und gesundheitspolitischen Konsequenzen des Auftretens dieser Krankheit herrscht Uneinigkeit. Die Zeitschrift AIDS-Forschung wird auch dieser Fachdiskussion ein Forum bieten und über die rein medizinischen Aspekte hinaus Fragestellungen des Gesundheitswesens, der gesundheitsbehördlichen Praxis und der Rechtspflege veröffentlichen."8 Fortan finden sich in besagtem Fachorgan juristische Expertisen über Meldepflicht und Zwangstestungen auf HIV-Antikörper. Die bayerische Landesregierung erhält breiten Raum, ihre ausgrenzenden Standpunkte darzulegen. Kein Wunder, denn zu den Herausgebern dieser Fachpublikation zählt neben Professor Rüdiger Hehlmann von der Medizinischen Polyklinik München Dr. Peter Gauweiler, damals noch Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern. Als bayerischer Innenminister gelang es ihm später, einige seiner autoritären ordnungspolitischen Vorstellungen im Freistaat Bayern umzusetzen.

Das Ende der Zeitschrift Aids-Forschung folgt exakt dem Karriereverlauf der Aids-Problematisierung. 1996 ist die Prominenz des Themas so weit in den Hintergrund gerückt, dass Kostenerwägungen den R. S.. Schulz Verlag dazu motivieren, im Mai 1996 das Erscheinen der Publikation AIDS-Forschung einzustellen. Gleichwohl rühmt sich der Verlag seiner erfolgreichen Skandalisierungsarbeit. "Mit der Zeitschrift wurde zu einer Zeit, als AIDS in seiner Gefährlichkeit von der Öffentlichkeit noch vielfach verkannt wurde, ein wissenschaftliches Publikationsorgan geschaffen, das die Diskussionen unter interessierten Medizinern, Juristen, aber auch den Verantwortlichen in Regierung und Parlament beflügelte. Diese Arbeit ist nicht ohne Wirkung geblieben. Heute sind die Bedrohungen der Volksgesundheit durch AIDS allgemein bekannt."9

Die Definitionsprozesse, die Aids zu einem gesellschaftlichen Problem werden ließen, waren deshalb so erfolgreich, da die Mediziner eine im Verhältnis zu anderen Infektionskrankheiten schwer übertragbare und eher seltene Krankheit zu einer ubiquitären Bedrohung hochstilisierten. Wie wir sehen werden, trägt diese Strategie alle Züge einer öffentlich inszenierten Panik. Panik deshalb, da man das Risiko einer Infektion zugleich maximierte (jeder Kontakt könnte potenziell gefährlich sein) und generalisierte (jede/r ist gefährdet). Dass hierbei alle Regeln wissenschaftlicher Kunst über Bord geworfen wurden, verdeutlichen schon die aufbereiteten epidemiologischen Daten. Entgegen der sonst üblichen Praxis finden sich die gemeldeten Aids-Fälle in den Tabellen nur in kumulierter Form. Darüber hinaus werden sie in uneinheitlichen Zeitperioden ausgewiesen. Somit muss sich der/die Interessierte die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen und Todesfälle selbst errechnen. Das Kumulieren der wenigen Krankmeldungen hat - so kann man heute resümieren - die geringe Fallzahl sehr geschickt kaschiert und die Dramatisierungen überhaupt erst ermöglicht.10

Der mediale Karriereverlauf des Aids-Diskurses

Zu dem von Luhmann beschriebenen Durchbruch der Aids-Thematik, die zu einer umfassenden Diskussion in der Öffentlichkeit führte, hat das Polit-Magazin Spiegel wesentlich beigetragen. Der Spiegel eröffnete die Debatte im Juni 1983 unter dem Titel "Aids: Eine Epidemie, die erst beginnt". Bereits die Bildbetitelungen und Zwischenüberschriften sollen Gefahr, Bedrohung und gesellschaftliches Chaos assoziieren lassen. Vergleiche zu Pest und Pocken werden gezogen, der Homo-Szene ein erhöhter Durchseuchungsgrad attestiert. Per Überschriften wird kräftig an der Dramatisierungsschraube gedreht: Neue Hatz wie auf Pestkranke im Mittelalter?, Wie die Pest: Homosexuellenkrankheit Aids, Seuche Aids, Aids: Die Bombe ist gelegt, die Hatz ist schon im Gange, Quarantäne, seuchenpolizeiliche Instrumente etc. Zum Flaggschiff der Berichterstatter von der "ärztlichen Front"11 - gleichermaßen im Spiegel und in der AIDS-Forschung publizierend - zählt der Arzt Dr. Hans Halter. Dem drohenden Weltuntergang wird geradezu das Wort geredet: "Seriöse Wissenschaftler befürchten, dass es in fünf Jahren weltweit eine Million Aids-Opfer geben könnte. Die Zeit führt eine scharfe Axt."12

Der Karriereverlauf des Themas folgt im Spiegel ganz der Luhmann’schen Prognose. Dem Durchbruch folgt der Höhepunkt im Jahre 1987, ein Jahrgang, in dem sich 229 Artikel über Aids im Spiegel finden. Die Ereignisse um das Ende der DDR und die deutsche Wiedervereinigung haben wahrscheinlich die Prominenz des Themas Aids in den Folgejahren verdrängt. Trotzdem publiziert der Spiegel noch auf verhältnismäßig hohem Niveau weiter (ca. fünfzig Artikel pro Jahr), bis 1996 deutliche Ermüdungserscheinungen sichtbar werden. Das mediale Interesse an der Berichterstattung über Aids hat deutlich an Boden verloren.

ufigkeitspolygon: Anzahl der Publikationen zum Thema Aids im Spiegel

Karriereverlauf des Themas

Dramatisierungen sind nicht ohne die gleichzeitige Erzeugung moralischer Bedürfnisse möglich. Dies zeigt sich bei Aids besonders deutlich. Moralische Wertungen finden sich in fast allen Texten. Die Bewertungsmaßstäbe werden dabei mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit produziert. Der Moralunternehmer Halter zeigt es uns: "Die alttestamentliche Vorstellung von der Krankheit als Strafe Gottes ist so faszinierend, dass ihr auch einige Opfer erliegen. Schon wird unter Homos diskutiert, ob Aids nicht doch ein Zeichen des göttlichen Zorns sei, weil durch die ‘schwulen Lebensumstände die natürliche Ordnung ins Wanken geraten ist’. Das Stichwort heißt Sittenverfall, genauer: ‘Promiskuität’."13

Die beschriebenen Charakteristika, die Maximierung und Generalisierung des Infektionsrisikos sowie die Moralisierung des Problems finden sich schließlich auch in den Aufklärungsmaterialien wieder, die Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, AIDS-Hilfen, Gesundheitsämter oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unters Volk streuten. Ich beziehe mich mit dieser Behauptung auf eine von meinem Kollegen Volker Koch-Burghardt und mir selbst 1990 durchgeführte unveröffentlichte empirische Erhebung, die das damalige Bundesministerium für Jugend, Frauen, Familie und Gesundheit finanzierte.14 Analysiert haben wir seinerzeit das gesamte damals im Umlauf befindliche Informationsmaterial zu Aids.

Risikomaximierung

Neben realistischen Beurteilungen des Infektionsrisikos finden sich in vielen anderen Materialien Wertungen, die Aids als eine der gefährlichsten Krankheiten schlechthin typisieren. Bereits die Sexualität kennzeichnende Begriffe können den Kreis der infektionsgefährdenden Situationen derart erweitern, dass das gesamte intime Verhaltensrepertoire als gefährlich gilt. Umschreibungen, wie "jeder Intimkontakt"15, "Geschlechtsverkehr"16, oder "wenn zwei miteinander schlafen"17 wirken in ihrer unspezifischen abstrakten Art und Weise eher risikomaximierend. Gleiches gilt für Materialien, die jeder intimen Begegnung, d.h. "wahllose(n) Sexualkontakte(n)"18, gleich welcher Art, eine todbringende Gefährdung zuschreiben.

An anderer Stelle wird der Eindruck vermittelt, das Virus bedeute eine allgegenwärtige und immer währende Gefahr. Ein Infektionsrisiko lässt sich in keiner Lebenssituation mit letzter Sicherheit mehr ausschließen. "Es kommt (beim miteinander schlafen) eben oft zu Verletzungen - die kann man kaum sehen und spüren, aber es reicht."19 Dies gilt vor allem beim Küssen20 oder dann, wenn "Mund oder Zunge mit infizierter Samenflüssigkeit in Berührung kommen".21 Jede/r kann sich bereits bei sozialen Begegnungen bzw. "im täglichen Leben"22, wenn Blut übertragen wird, in Gefahr begeben. Gefahr droht beim Gebrauch von "Rasierklingen, Nagelpfeilen, Zahnbürsten und ähnlichen Geräten durch mehrere Personen."23 Gänzlich wird die Ebene rationaler Argumentation verlassen, wenn dem Virus Handlungsmotive unterstellt werden: "Aus dieser perfekten Tarnung heraus vermag es andere Menschen anzustecken, falls sich dazu Gelegenheit bietet."24

Risikogeneralisierung

Epidemiologische Erkenntnisse, die auf eine selektive Verteilung der Neuerkrankungsraten hinweisen, finden sich kaum in dem Aufklärungsmaterial. Stattdessen gilt undifferenziert die gesamte Bevölkerung als in hohem Maße gefährdet. "Noch vor wenigen Jahren wurde die Immunschwächekrankheit Aids als Problem gesellschaftlicher Minderheiten ausgegeben. Inzwischen bedroht diese tödliche Epidemie in zunehmenden Maße weite Kreise unserer Bevölkerung."25 "Das Virus kennt keine Grenzen und lässt sich nicht auf die bisherigen Hauptbetroffenengruppen eingrenzen. Der so genannte Sprung in die Allgemeinbevölkerung ist bereits erfolgt."26 "Wir alle müssen davon ausgehen, dass es sich bei der Aids-Krankheit nicht um ein Sonderproblem bestimmter Gruppen handelt, sondern um eine Bedrohung der gesamten Gesellschaft."27 Und schließlich: "Aids hat inzwischen die Risikogruppen überschritten und ist zu einer allgemeinen lebensbedrohenden Gefahr geworden, gegen die sich alle Menschen schützen müssen."28

Diese Aussagen werden entgegen den publizierten epidemiologischen Daten getroffen, nach denen sich 90 Prozent der Erkrankten bestimmten Betroffenengruppen zuordnen lassen. Stattdessen wird nach folgendem Prinzip verfahren: Jede Person, bei der sich ein Infektionsrisiko nicht ausschließen lässt, gilt als gefährdet.29 Den Gruppen, deren Anteil bei den Neuerkrankungsziffern gering ausfällt, wird sogar ein hohes Infektionsrisiko zugeschrieben: "Heute wissen wir: Aids gefährdet auch Frauen. Frauen sind sogar auf ganz besondere Weise betroffen. ... Geringfügige Verletzungen gibt es häufiger als Frauen denken."30 "Frauen sind am stärksten beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr gefährdet"31 oder "Die Möglichkeit für lesbische Frauen, sich ... über Vaginalsekret zu infizieren, ist jedoch gering. ... Trotzdem kann eine Infektion über Vaginalsekret nicht ausgeschlossen werden."32

Ähnliche Aussagen finden sich über Jugendliche, eine ebenfalls gering gefährdete Gruppe. "Viele Jugendliche der 9. und 10. Klasse nehmen in diesem Alter erste sexuelle Kontakte auf. All dies lässt sie im Zusammenhang mit der Aids-Problematik als gefährdet erscheinen."33 Oder: "Die Gefährdung (der Jugendlichen) liegt in der Risikobereitschaft und Abenteuerlust junger Menschen."34

Eine derartige Risikogeneralisierung schürt nicht nur Ängste, sondern verstärkt auch ausgrenzende Einstellungen gegenüber den Gruppen, die für die gesellschaftliche Krise verantwortlich gemacht werden. Aids liefert scheinbar rationale Argumente, um die Lebenszusammenhänge der schwulen Männer und Drogenbenutzer als verfehlt zu werten. Dies wird besonders deutlich an den zahlreichen moralisierenden Wertungen, die bei der Frage nach der Schuld und den Schuldigen besonders deutlich zu Tage tritt.

Moralisierende Wertungen

Erwartungsgemäß finden sich die meisten moralischen Wertungen in kirchlichen Stellungnahmen, doch auch andere Materialien beurteilen unter moralischen Aspekten. Die Arbeitsgruppe AIDS im Bistum Trier findet zu der folgenden Positionsbestimmung: "In das geschlechtliche Zusammenleben der Menschen hat Gott Gesetzmäßigkeiten hineingelegt. Auch hier schädigt ein dauerndes Zuwiderhandeln den Menschen in seiner seelischen Lebensgrundlage. Dies kann den Menschen genauso zerstören, wie die Immunschwäche Aids den biologischen Körper. Zügelloser Sexualkonsum und Drogenmissbrauch haben die Ausbreitung der Seuche zweifellos gefördert." Obwohl christliche Caritas nicht an Bedingungen geknüpft werden will, gilt dennoch, "dass das heimtückische Virus auf vielerlei, auch auf gänzlich ‘schuldlose’ Weise übertragen werden kann."35 Wo es aber Unschuldige gibt, da existieren auch Schuldige. Und die scheinen in den abweichenden Gruppen zu existieren. "Die Aids-Krankheit ist eine ernste Mahnung, sich auf die sittliche Ordnung im Bereich des Geschlechtlichen zu besinnen."36 Indem die Kirche Aids als Hinweis Gottes interpretiert, instrumentalisiert sie Aids auf einer Art und Weise, welche die Nonkonformität der von Aids-Betroffenen zur Widernatürlichkeit erstarren lässt.

Obwohl die folgende Stellungnahme den Randgruppen beim Erleben ihrer Sexualität Selbstbezogenheit vorhält, ist sie selbst nicht frei davon. "Die beängstigende Ausbreitung der Aids-Krankheit in den so genannten Wohlstandsgesellschaften wäre wohl in diesem Ausmaß ohne die sexuelle Emanzipation nicht möglich gewesen. ... Der außereheliche Geschlechtsverkehr, oft mit einander abwechselnden und unbekannten Partnern (richtiger: Sexual-Objekten), der Sexual-Tourismus, das homosexuelle Verhalten nahmen immer mehr zu."37 Indem christliche Caritas hier so eng an dogmatische Sexualethik gekoppelt wird, verschließen manche Autoren ihre Augen vor dem eigenen Beitrag an der Stigmatisierung und Ausgrenzung andersartiger Minderheiten. Sie machen vergessen, dass die kirchlichen Institutionen selbst Leid und Schmerz hervorgerufen haben. "Die wenigen Jahre seit der sexuellen Revolution haben mehr Menschen - vor allem Frauen und Scheidungskinder - unglücklich und seelisch krank gemacht (Neurosen, Depressionen und nun noch die Aids-Seuche), als die Jahrhunderte vorher."38

Wie derartige Schuldvorwürfe auf die an Aids Erkrankten wirken müssen, thematisieren kirchliche Aussagen nur selten. "Viele Aids-Kranke quälen sich mit dem Gedanken, dass sie durch ihr Verhalten oder durch ihren Lebensstil an dieser Erkrankung selbst schuld sind. Sie machen sich oft große Vorwürfe und meinen, ihr Lebenswandel habe ihnen die gerechte Strafe auferlegt. das ist natürlich ein großer Irrtum. Aids ist eine Erkrankung, die durch einen Virus hervorgerufen wird und nicht durch eine Lebenseinstellung."39

Moralische Wertungen finden sich jedoch nicht nur in kirchlichen Verlautbarungen. Die quasi-objektiven medizinischen Fakten (lat. factum = Gemachtes) haben es in sich. Sie sind auf eine viel subtilere Art und Weise mit moralischen Implikationen verwoben. So klingt bereits in dem gängigen Motto der Aids-Prävention ‘Aids bekommt man nicht, Aids holt man sich’ die Schuldfrage an. Zu diesem Ausspruch wird dann ausgeführt: "Die Aussage sei "bis auf wenige Ausnahmen (Bluttransfusionen, neugeborene Kinder) zutreffend"40. Wenn zudem die Übertragung von einer infizierten Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind als besonders tragisch angesehen wird,41 dann machen sich unausgesprochen diejenigen schuldig, die sich auf anderem Weg infiziert haben. Schon die Krankheitsbezeichnung besagt, dass ein HIV-Positiver das Virus erworben (acquired) und nicht bekommen hat. Die Krankheitsbezeichnung schließt nicht aus, dass eine Infektion ein irgendwie geartetes Dafürkönnen voraussetzt. Diese Interpretation belegt die folgende Kommentierung des Begriffs: "Da Aids inzwischen auch Menschen erfasst hat, die selbst nichts zum Erwerb der Krankheit beigetragen haben (z.B. Bluter), sollte man besser von übertragener Abwehrschwäche sprechen."42 Diejenigen, die sich die Infektion selbst zuzuschreiben haben, werden somit zu Tätern abgestempelt. Als solche verlieren sie endgültig den Status des Opfers einer Krankheit.

Alltagswissen über Aids

Die von Wissenschaft, Politik und den Medien inszenierte Moralpanik hat bei Aids ihre Wirkung nicht verfehlt. Eine repräsentative Querschnittbefragung von 1990 förderte zu Tage, dass die große Mehrheit der Bevölkerung das Ansteckungsrisiko bei Aids über- bzw. falsch einschätzt. Risikogeneralisierung, besonders aber die Risikomaximierung in Medien und Aufklärungsmaterial haben dazu geführt, dass bis zu 37 Prozent der Befragten Situationen des Alltags als potenziell infektiös einschätzen.43 Hinsichtlich des Effektes der moralisierenden Wertungen kommen die Autoren zu einem wenig überraschenden Ergebnis: "Lediglich 14,7 Prozent aller Befragten verneinen eine Beziehung zwischen AIDS und individueller oder gruppenbezogener Schuld."44 Die Verfasser irren jedoch, wenn sie diese Befunde mit "alltagstheoretischen Krankheitsvorstellungen"45 erklären möchten. Schwer anzunehmen ist, dass Menschen Vorstellungen von anderen Krankheiten einfach auf Aids übertragen. Plausibel ist vielmehr die These, dass Formen individueller Wahrnehmung und Interpretation bei Aids auf die entdifferenzierende und skandalisierende öffentliche Debatte zurückzuführen sind. Eine kollektive Hysterie verhindert nicht nur bedachtes und besonnenes Prüfen und Entscheiden, sie leistet zudem noch Ausgrenzungstendenzen Vorschub. Diese Annahme bestätigen die Ergebnisse der Repräsentativerhebung. Die Mehrheit der Befragten befürwortet einschneidende Zwangsmaßnahmen wie namentliche Meldepflicht von Infizierten sowie Zwangstestungen der Hauptbetroffenengruppen.46

Die Resultate dieser Erhebung müssen umso brisanter erscheinen, wenn Ausgrenzung die Infektionsverteilung maßgeblich mit beeinflusst. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt ein Anfang der 90er-Jahre von meinem Kollegen Volker Koch-Burghardt und mir selbst durchgeführtes empirisches Forschungsvorhaben.47 Dort haben wir eine der klassischen Fragen der Sozialmedizin, die Frage nach dem Bedingungszusammenhang von gesellschaftlichen Verhältnissen und Krankheitsentstehung aufgegriffen und auf die Krankheitsverteilung bei Aids angewandt. Wir haben mit 111 homosexuellen Männern mehrstündige biografische Interviews geführt. Die Lebenserfahrungen der infizierten Männer haben sich in statistisch hochsignifikanter Art und Weise von denen der nichtinfizierten Männer unterschieden. Für viele führte der Weg von besonders homophoben Lebensbedingungen direkt zur HIV-Infektion und zum abschließenden Aids-Tod. Wenn Ausgrenzung krank macht, dann erweisen sich die Dramatisierungen bei Aids geradezu als kontraproduktiv. Schon aus diesem Grund dürften die medialen Ermüdungserscheinungen bei der Problematisierung von Aids eher zu begrüßen sein.

Gründe für die Karriere des Aids-Problems

Abschließend wäre noch die Frage zu klären, warum sich gerade das Aids-Thema in dieser erfolgreichen Art und Weise hat dramatisieren lassen. Sicher gibt es hier keine einfache Antwort. Wahrscheinlich konnte die Aids-Krise ein ganzes Knäuel von Interessen und psychosozialen Bedürfnissen unterschiedlichster Gruppen befriedigen.

Zum einen wäre da das fachspezifische Interesse von Medizin, Justiz und Aids-Selbsthilfe zu nennen. Alle Gruppen standen in gewisser Konkurrenz um die optimalste Lösung bei der Krankheitsbekämpfung. Für alle Beteiligten ging es dabei um Prestige sowie um das Einwerben finanzieller Mittel. Immerhin hat Aids eine Unzahl von Arbeitsplätzen produziert, von denen die Medizin und AIDS-Selbsthilfebewegung am meisten profitierte. Der oft letale Krankheitsverlauf hat zudem die Medizin zu einer Zeit, als Infektionskrankheiten medizinisch beherrschbar erschienen, in ihre Schranken verwiesen. Dieser Umstand hat einen neuen Markt eröffnet, einen für Psychologen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Zum anderen gab es wohl in vielen gesellschaftlicher Gruppen - insbesondere in der medizinischen Wissenschaft und der Politik - Moralunternehmer, die Aids dazu instrumentalisieren wollten, Restriktionen hinsichtlich der sexuellen Freizügigkeit durchzusetzen. Hierzu bot sich die Koppelung von Infektion und Sexualität geradezu an. Zu guter Letzt wäre noch ein gewisser Voyeurismus auszumachen, der die Publizisten dazu beflügelte, Sex und Krankheit öffentlich in Szene zu setzen. Den Verantwortlichen war auf Grund ihrer Berufserfahrung sicherlich klar, dass insbesondere das Bildmaterial bei den Kunden auf Interesse stoßen und die Verkaufszahlen bzw. Einschaltquoten zu erhöhen in der Lage war. Dieses Bündel von teilweise divergierenden Interessen und Bedürfnissen mag es gewesen sein, das für die Prominenz des Aids-Themas verantwortlich war.

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Anmerkungen

1 Haferkamp, Hans: Theorie sozialer Probleme. Kritik der neueren nordamerikanischen Problemsoziologie, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Bd. 39, 1987, S. 126. Zurück zu Fn. 1

2 Blumer, Herbert: Soziale Probleme als kollektives Verhalten. (engl. 1971), in: Menschliche Bedürfnisse und soziale Steuerung, Karl-Otto Hondrich (Hg.), Reinbek 1975, S. 105. Zurück zu Fn. 2

3 Kitsuse, John I. und Malcom Spector: Toward a Sociology of Social Problems: Social Conditions, Value-judgements, and Social Problems, in: Social Problems, 20. Jg., S. 414. Zurück zu Fn. 3

4 Haferkamp, Hans: A.a.O., S. 126. Zurück zu Fn. 4

5 Statistisches Jahrbuch 1996 für die Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 1996 mit den Angaben zu den Sterbefällen in den Jahren 1992, 1993 und 1994, S. 430. Zurück zu Fn. 5

6 Luhmann, Niklas: Öffentliche Meinung, in: Politische Vierteljahresschrift, 11. Jg., Heft 1, S.14 f.. Zurück zu Fn. 6

7 Zit. nach Roland, Jürgen, Die AIDS-Falken, in: Siegessäule, Berlin, Dezember 1984, S. 29. Zurück zu Fn. 7

8 Verlag und Herausgeber, Vorwort, in: AIDS-Forschung, 1. Jg., Heft 1, Januar 1986, S. 3. Zurück zu Fn. 8

9 Verlag R. S.. Schulz, An unsere Leser, AIDS-Forschung, 11. Jg., Heft 5, Mai 1996, S. 225. Zurück zu Fn. 9

10 Die epidemiologischen Daten des Bundesgesundheitsamtes bzw. späteren Robert-Koch-Institutes finden sich in der AIDS-Forschung. Für das Jahr 1992 errechnen sich 1142 Todesfälle, für 1993 ergeben es 1172 Verstorbene und 1994 läßt sich die Zahl auf 1471 Aids-Tote addieren. Vgl. AIDS-Forschung, 7. Jg., Heft 1, Januar 1992, S. 53; 8. Jg, Heft 1, Januar 1993, S. 51; 9 Jg., Heft 1, Januar 1994, S. 48; 10. Jg., Heft 1, Januar 1995, S. 48. Zurück zu Fn. 10

11 Diese Eigensicht der Ärzteschaft stammt ebenfalls aus der AIDS-Forschung, Verlag und Herausgeber, Vorwort, in: AIDS-Forschung, 1. Jg., Heft 1, Januar 1986, S. 3. Als Kriegsmetapher symbolisiert sie recht treffend die publizistischen Mittel, mit denen die Ärzteschaft arbeitete. Zurück zu Fn. 11

12 Halter, Hans, in: Spiegel Nr. 29, 16. Juli 1994, S.131. Zurück zu Fn. 12

13 Halter, Hans, ebd. Zurück zu Fn. 13

14 Lautmann, Rüdiger, Hutter, Jörg, Koch, Volker: AIDS und Ethik: Zur Normalisierung der Immunschwächekrankheit, Bremen 1990. Zurück zu Fn. 14

15 HWG, Verein zur Förderung der Information und Kommunikation zwischen Prostituierten. Informationen zu AIDS für Prostituierte. Zurück zu Fn. 15

16 Gesundheitsamt Stuttgart, Information zum Thema AIDS. Zurück zu Fn. 16

17 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, AIDS-Informationen Nr. 8. Zurück zu Fn. 17

18 F.D.P., Beschluss des Bundesvorstandes vom 27.2.1988. Zurück zu Fn. 18

19 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, AIDS-Information Nr. 8. Zurück zu Fn. 19

20 Bayerisches Staatsministerium des Innern, Bremer Volkshochschule: Anstöße 1989, Aids-Hilfe Stuttgart: AIDS - Safer Sex. Zurück zu Fn. 20

21 Gesundheitsamt Stuttgart,  Information zum Thema AIDS. Zurück zu Fn. 21

22 HWG, Verein zur Förderung der Information und Kommunikation zwischen Prostituierten, Informationen zu AIDS für Prostituierte. Zurück zu Fn. 22

23 Hessischer Sozialminister, AIDS, 3. Aufl. 1987. Zurück zu Fn. 23

24 AIDS-Aufklärung e.V., Frankfurt/M., Safer Love. Zurück zu Fn. 24

25 Bevollmächtigte der hessischen Landesregierung für Frauenangelegenheiten, Gewalt gegen Frauen - Vergewaltigt. Zurück zu Fn. 25

26 Hessisches Sozialministerium, AIDS - Maßnahmen des Landes Hessen zur Bekämpfung von AIDS, 1988.
Zurück zu Fn. 26

27 HWG, Verein zur Förderung der Information und Kommunikation zwischen weiblichen Prostituierten, Informationen zu AIDS für Prostituierte. Zurück zu Fn. 27

28 Hessischer Sozialminister, AIDS, 3 Aufl. 1987. Zurück zu Fn. 28

29 Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin 1987, Erziehungsdirektion des Kantons Bern, AIDS - Steck Dich nicht an. Zurück zu Fn. 29

30 Bremer Volkshochschule 1989: Anstöße 1989. Zurück zu Fn. 30

31 Beratungszentrum Frankfurt/M. zum Thema AIDS. Zurück zu Fn. 31

32 Landeszentrale für Gesundheitserziehung in Rheinland-Pfalz, AIDS-Sonderheft für Jugendliche. Zurück zu Fn. 32

33 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, eine Information für Lehrer, Eltern und ältere Schüler, 1987. Zurück zu Fn. 33

34 Hessischer Sozialminister, AIDS, 3. Aufl. 1987. Zurück zu Fn. 34

35 Arbeitsgruppe Aids des Bistums Trier, Aids - Orientierungsrahmen, Trier 1987. Zurück zu Fn. 35

36 Presseamt des Erzbistums Köln, Heft 41, S. 5. Zurück zu Fn. 36

37 ebd. Zurück zu Fn. 37

38 ebd., S. 8. Zurück zu Fn. 38

39 Kirchenamt der Evangelischen Kirche Deutschland, AIDS - Orientierungen und Wege in der Gefahr.
Zurück zu Fn. 39

40 Deutscher Caritasverband e.V., Psychosoziale Aids-Beratung, Koblenz 1989. Zurück zu Fn. 40

41 Kirchenamt der Evangelischen Kirche Deutschland, AIDS - Orientierungen und Wege in der Gefahr.
Zurück zu Fn. 41

42 Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz, AIDS - Eine Handreichung für Eltern, Lehrer und Schüler. Zurück zu Fn. 42

43 Eirmbter, Willy H., Hahn, Alois und Rüdiger Jacob, Alltagswissen über Aids, in: Soziale Probleme, 3. Jg., 1992, S. 59. Zurück zu Fn. 43

44 ebd., S. 54. Zurück zu Fn. 44

45 ebd., S. 64. Zurück zu Fn. 45

46 ebd., S. 68. Zurück zu Fn. 46

47 Hutter, Jörg, Koch-Burghardt, Volker und Rüdiger Lautmann: Ausgrenzung macht krank. Homosexuellenfeindlichkeit und HIV-Infektionen, Opladen 2000 (im Druck). Zurück zu Fn. 47

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Literatur

AIDS-Forschung, 1. Jg. bis 11. Jg., München, Januar 1986 bis Mai 1996.

Blumer, Herbert: Soziale Probleme als kollektives Verhalten. (engl. 1971), in: Menschliche Bedürfnisse und soziale Steuerung, Karl-Otto Hondrich (Hg.), Reinbek 1975, S. 102-113.

Eirmbter, Willy H., Hahn, Alois und Rüdiger Jacob, Alltagswissen über Aids, in: Soziale Probleme, 3. Jg., 1992, S. 45-77.

Haferkamp, Hans: Theorie sozialer Probleme. Kritik der neueren nordamerikanischen Problemsoziologie, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Bd. 39, 1987, S. 121-131.

Halter, Hans, in: Spiegel Nr. 29, Hamburg 16. Juli 1994, S. 130-134.

Hutter, Jörg, Koch-Burghardt, Volker und Rüdiger Lautmann: Ausgrenzung macht krank. Homosexuellenfeindlichkeit und HIV-Infektionen, Wiesbaden 1997 (im Druck).

Kitsuse, John I. und Malcom Spector: Toward a Sociology of Social Problems: Social Conditions, Value-judgements, and Social Problems, in: Social Problems, 20. Jg., S. 407-419.

Lautmann, Rüdiger, Hutter, Jörg, Koch, Volker: AIDS und Ethik: Zur Normalisierung der Immunschwächekrankheit, Bremen 1990 (unveröffentlichtes Skript).

Luhmann, Niklas: Öffentliche Meinung, in: Politische Vierteljahresschrift, 11. Jg., Heft 1, S. 3-28.

Roland, Jürgen, Die AIDS-Falken, in: Siegessäule, Berlin, Dezember 1984, S. 29.

Spiegel, Nr. 22, Hamburg 1982 bis Spiegel, Nr. 3, Hamburg 1997.

Statistisches Jahrbuch 1996 für die Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 1996.

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